J
junimond2
- Beiträge
- 25
- Punkte Reaktionen
- 0
12.11. 18 Uhr 3sat
Forschung am seidenen Faden
Dem Geheimnis der Spinnen auf der Spur
Ein THÜRINGEN EXKLUSIV-Film von Ute Gebhardt
(Erstsendung 8.10.2003)
Pfui, Spinne! In ein Spinnennetz gelaufen! Warum kriegt man die klebrigen Fäden kaum weg? Wie kann eine winzige Spinne ein so großes Netz bauen? Weshalb kann sie damit Beute fangen, die viel größer ist als sie selbst? Ließe sich Spinnenseide industriell herstellen, würde das Material die Welt verändern. Schutzanzüge und Fallschirme wären ultraleicht, es gäbe hauchdünne kugelsichere Westen, absolut reißfeste Seile oder allerfeinstes medizinisches Nahtmaterial. Spinnenseide übertrifft alle Materialien der Welt - elastischer als Nylon, fester als Stahl.
Spinnen und ihre fantastischen Netze
Aber die Spinnen denken nicht daran, sich ihren Faden so einfach ausspannen zu lassen. Schließlich hat die Evolution ein paar Jahrmillion an diesem Superprodukt gearbeitet. Die Forscher haben bisher das Nachsehen gehabt. Jetzt sieht es so aus, als könnten Forscher aus Thüringen und Sachsen-Anhalt den Wettlauf um das heiß begehrte Material gewinnen. Einem Jenaer Zellbiologen gelang es, das Gen der Spinnenseide künstlich nachzubauen. Er spannte der Nephila Madagsiensis – der Seidenspinne, deren Netz oft mehr als einen Meter Durchmesser hat - den Faden und damit den genetischen Code aus. Ein Experte des Pflanzenforschungsinstituts Gatersleben schleuste das Gen in Pflanzen ein, deren Proteine nun die Eigenschaften der Spinnenseide haben. Aus der wertvollen Proteinsubstanz gelang es Forschern vom Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt, einen Faden zu spinnen. Der Faden ist schon ganz beachtlich, reicht aber nicht an das natürliche Vorbild heran. Um dem eigentlichen Spinnengeheimnis – den Spinndrüsen - auf die Spur zu kommen, wird mehr von der Eiweißsubstanz gebraucht. Die Experten in Gatersleben haben inzwischen Kartoffeln so verändert, dass sich daraus Spinnenproteine gewinnen lassen. Doch mit welchen Ideen holt man die Industrie ins Boot, damit die künftige Finanzierung möglich wird?
Marktreife Spinnenseiden-Produkte erwarten die Wissenschaftler in etwa 5 bis 10 Jahren. Haben Forscher aus Thüringen und Sachsen-Anhalt wirklich eine Chance, den Kanadiern, Japanern und Briten den Rang abzulaufen? Ein Film über große Visionen von einem hauchdünnen Faden. Autorin Ute Gebhardt zeigt vier Experten bei ihrer Suche nach dem Hightechmaterial, in Genlabors, an Elektonenmikroskopen und auf Versuchsfeldern. Mit spektakulären Makroaufnahmen wird so manches Rätsel um die Spinne und ihre fantastischen Netze gelüftet. Niemand wird hinterher mehr "Pfui, Spinne" sagen können.
lg
sabine
Forschung am seidenen Faden
Dem Geheimnis der Spinnen auf der Spur
Ein THÜRINGEN EXKLUSIV-Film von Ute Gebhardt
(Erstsendung 8.10.2003)
Pfui, Spinne! In ein Spinnennetz gelaufen! Warum kriegt man die klebrigen Fäden kaum weg? Wie kann eine winzige Spinne ein so großes Netz bauen? Weshalb kann sie damit Beute fangen, die viel größer ist als sie selbst? Ließe sich Spinnenseide industriell herstellen, würde das Material die Welt verändern. Schutzanzüge und Fallschirme wären ultraleicht, es gäbe hauchdünne kugelsichere Westen, absolut reißfeste Seile oder allerfeinstes medizinisches Nahtmaterial. Spinnenseide übertrifft alle Materialien der Welt - elastischer als Nylon, fester als Stahl.
Spinnen und ihre fantastischen Netze
Aber die Spinnen denken nicht daran, sich ihren Faden so einfach ausspannen zu lassen. Schließlich hat die Evolution ein paar Jahrmillion an diesem Superprodukt gearbeitet. Die Forscher haben bisher das Nachsehen gehabt. Jetzt sieht es so aus, als könnten Forscher aus Thüringen und Sachsen-Anhalt den Wettlauf um das heiß begehrte Material gewinnen. Einem Jenaer Zellbiologen gelang es, das Gen der Spinnenseide künstlich nachzubauen. Er spannte der Nephila Madagsiensis – der Seidenspinne, deren Netz oft mehr als einen Meter Durchmesser hat - den Faden und damit den genetischen Code aus. Ein Experte des Pflanzenforschungsinstituts Gatersleben schleuste das Gen in Pflanzen ein, deren Proteine nun die Eigenschaften der Spinnenseide haben. Aus der wertvollen Proteinsubstanz gelang es Forschern vom Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt, einen Faden zu spinnen. Der Faden ist schon ganz beachtlich, reicht aber nicht an das natürliche Vorbild heran. Um dem eigentlichen Spinnengeheimnis – den Spinndrüsen - auf die Spur zu kommen, wird mehr von der Eiweißsubstanz gebraucht. Die Experten in Gatersleben haben inzwischen Kartoffeln so verändert, dass sich daraus Spinnenproteine gewinnen lassen. Doch mit welchen Ideen holt man die Industrie ins Boot, damit die künftige Finanzierung möglich wird?
Marktreife Spinnenseiden-Produkte erwarten die Wissenschaftler in etwa 5 bis 10 Jahren. Haben Forscher aus Thüringen und Sachsen-Anhalt wirklich eine Chance, den Kanadiern, Japanern und Briten den Rang abzulaufen? Ein Film über große Visionen von einem hauchdünnen Faden. Autorin Ute Gebhardt zeigt vier Experten bei ihrer Suche nach dem Hightechmaterial, in Genlabors, an Elektonenmikroskopen und auf Versuchsfeldern. Mit spektakulären Makroaufnahmen wird so manches Rätsel um die Spinne und ihre fantastischen Netze gelüftet. Niemand wird hinterher mehr "Pfui, Spinne" sagen können.
lg
sabine