Moin,
Sehr interessante Frage.
Spinnen haben 2 Tagaugen (bzw. Hauptaugen) und 6 Nachtaugen (bzw. Nebenaugen). Bei manchen Spinnen, die ja bekanntlich fast alle sehr schlecht sehen, fehlen sogar die 2 Hauptaugen.
Die Augen sind fast immer in zwei Reihen angeordnet. Man unterscheidet nun zwischen vorderen Mittelaugen, vordere Seitenaugen, hinteren Mittelaugen und hinteren Seitenaugen.
Dazu kommt, dass die Augen mit starren Linsen ausgestattet und somit eine Fokusierung nicht möglich ist. Um jetzt trotzdem einigermaßen überall hingucken zu können, haben sie wohl die 8 starren Augen.
Schönen Abend noch,
Jan
Dem schliesse ich mich an...gehe auch davon aus, das bei den vers. Spinnen, es gibt ja wie bereits geschrieben wurde Spinnen mit stärkerer und schwächerer Sehkraft, die Sehkraft im laufe der Jahrmillionen durch Selektion/Evolution den bedürfnissen der jeweiligen Art angepasst wurde.
Wie beschrieben sehen Springspinnen relativ gut, was ebenso für Spei-/Walzenspinnen gilt.
Mein Garagenwildfang (
http://www.arachnophilia.de/forum/showthread.php?t=12607) hat, wie man auf dem 2. Bild gut erkennen kann nur 6 Augen, welche in 2 Reihen zu je 3 Augen hintereinander angeordnet sind. Segestria florentina zB. gehört zu den Fischernetzspinnen die in Mauern, Garagen Höhlen etc anzutreffen sind...sie sehen sehr schlecht, was sie nicht beeinträchtigt, da sie den lieben langen Tag in ihrer Höhle hocken, ein Beinpaar nach hinten die anderen nach vorne gerichtet, um schnell die Beute die das Netz zum vibrieren bringt erreichen bzw erfühlen zu können.
Auf Licht reagiert sie nicht - umso mehr aber auf Erschütterungen.
Man sieht, diese Art hat sich auf ein Leben in der Dunkelheit eingerichtet.
Die meisten(oder eher viele) VS Leben in Wäldern, oder Regionen mit Starkem Buschwuchs....wenn man nun die VS betrachtet die in dichten Wäldern den Boden bevölkern, so kann man sich erklären wieso hier ein Tastsinn/Sinn für Erschütterung dem guten sehen übergeordnet wird; ist es doch dort stets schattig bis dunkel. Die VS sind auch Lauerjäger die am eingang des Verstecks auf vorbeikommende Beute wartet. Wer aus einer dunklen Höhle schiesst um ein sehr nahes Beutetier zu erlegen braucht keine scharfen Augen. Vorallem müssten die Augen sich auch sehr schnell einer helleren Umgebung anpassen....
mehrere Tage Höhle und dann sofort Tageslicht?So schnell stellt sich kein optischer Sensor biologischer Herkunft um.
Dadurch kann ich mir zumindest erklären, wieso in grauer Urzeit die halbblinden Tastjäger erfolgreicher waren....und bis heute vertreten sind.
Denn die heute noch jagenden Spinnen mit "guten" Augen sind stets, oder besser sehr viel, im Licht unterwegs.