Aphonopelma crinita

[Andreas751]

Zunächst einmal guten Tag !

Habe mich soeben angemeldet und habe gleich eine brennende Frage auf Lager...
Hilfe, wer kennt sich mit der Pflege von Aphonopelma crinita aus ? Im Web findet man bestenfalls einige Bilder der Art, es steht auch zu lesen, wo sie herstammt, aber was die direkte Pflege etc. angeht, findet man so gut wie gar nichts. Mein Problem an sich ist nicht mal so sehr die Haltung, als vielmehr die Lebensgewohnheiten. Ich besitze meinen Spiderling jetzt seit Mitte Dezember ' 02, er hatte damals etwa 1 cm KL. Nun steht in jedem Buch zweierlei zu lesen... Nämlich, daß a, Spiderlinge sich so gut wie jeden Monat häuten und daß b, Aphonopelma sehr langsam wächst.
Mein Tierchen scheint das Buch nicht gelesen zu haben, denn definitiv erstmals nach Kauf häutete es sich Mitte Mai ' 03 8O !
Er fraß in der Zwischenzeit ganz prima, Mikroheimchen ebenso wie Mini- Mehlwürmer aus eigener Zucht, auch Mottenlarven ( die ich mir mit einer Ladung Hamsterfutter einschleppte ) nahm er gern.
Nun machte ich mir natürlich Sorgen, so kleiner Spiderling, so lange keine Häutung... Da ich auch Kakteen aus der Gegend pflege, aus der A. crinita stammt, würde ich mir diese lange Pause als Winterruhe erklären. Las aber auch, das Spinnen sich halt später häuten, wenn die Bedingungen ihnen gerade nicht genehm sind.
Könnte mir jemand etwas über Aphonopelma crinita mitteilen ? Auch wüßte ich gern etwas über die Häufigkeit der Art bei Liebhabern, denn aufgrund der dürftigen Informationslage im Net scheint sie noch nicht so lange in Menschenobhut zu sein.

Ich bedanke mich herzlichst im Voraus

B. E. Spider

 

[Sebastian2]

Hallo

Also ich halte auch einige dieser schönen Tiere.
Von der Haltung sind sie wie Brachypelmen (zb.smithi) zu halten (Temperatur,Einrichtung und Luftfeuchte).
Das heißt kurzgesagt trocken und warm.
Herkunftsland ist Mexiko.
Als sie spiderlinge wachsen sie recht langsam das heißt du brauchst dir keine Sorgen zu machen wenn sie sich eine zeitlang nicht häuten.
Verpaarung ist einfach und bereitet keine probleme (zumindest meiner Erfahrung nach nicht).Habe sie bisher habe auch erst 3 mal nachgezogen.
Die Kleinen fressen wie verrückt alles was man ihnen vorsetzt.
Also wie gesagt wen du sie trocken und warm hältst kannst du nicht falsch machen(26°-28° C und LF 50-60%).

gruss
sebastian

 

[Andreas751]

Hallo, wesone !

Danke für deine Tipps ! Grad hat sich der kleine Willi zur nächsten Häutung eingebuddelt, mal sehen, wie groß er dann ist...
Wo hast du deine Tiere bezogen, und weißt du, in welchem Alter sie die Reifehäutung hinlegen ? Dauert natürlich noch ne Weile, aber auch ich würde dann beizeiten ne Nachzucht versuchen wollen...

Liebe Grüße

B. E. Spider

 

[Spidy1]

der kleine Willi........

:wink:

 

[Sebastian2]

Hallo

no problem :wink:

Deine Frage wie lange dir Tiere brauchen bis sie ausgewachsen sind kann ich dir leider nicht direkt beantworten da meine größten nz Tiere erst eine Kl von 4,5 cm aufweisen aber ich denke mal das die Böcke nach der nächsten Häutung soweit sein dürften.(schätze aber mal 3-4 jahre glaube das dürfte hinkommen) und meine derzeit adulte Tiere habe ich seinerzeit subadult bekommen besitzte derzeit 1,4 adult und wie gesagt noch diverse nz von 0,5-4,5 cm kl.Wie gesagt die nz ist kein problem, problematisch wird es erst dann wenn du die kleinen loswerden willst da du kaum Abnehmer dafür findest (spreche aus eigener Erfahrung).

Gruss
sebastian
:lol:

 

[Micha1]

Hallo Sebastian,

komisch, irgendwie hatte ich das alles anders in Erinnerung.

Vor etwa 5 Jahren hatte ich auch einmal eine Nachzucht von A.crinitum (damals vermutlich die erste Terrarein-NZ in Deustchland?).
Ich hatte über zwei Jahre hinweg mein Weibchen verpaart, unmittelbar nach der Verpaarung hat es sich wieder gehäutet (ein ähnliches Phänomen kann man häufig bei P.rufilata beobachten).
Nach der Häutung hatte ich das Weib kurz wieder angefüttert und erneut verpaart. Anschliessend kam wieder eine Häutung. So wurde das Weib von Häutung zu Häutung kleiner, bis es nach kanpp zwei Jahren und mehreren Häutungen und Verpaarungen endlich einen Kokon baute.
Dazu hatte ich auch eine Winterruhe simulieren müssen und auch einen krassen Klimawechsel herbeigeführt.
Im Kokon waren nur knapp 60 Spiderlinge, halt sehr wenig. Absatzschwierigkeiten hatte ich absolut nicht, man hatte mir damals die Tiere quasi aus den Händen gerissen.

Entweder sprechen wir hier von unterschiedlichen Tieren, oder die Vermehrung stellt bei Dir eine Ausnahme dar.
Aus meinem Kokon sind erst jetzt die ersten Männer geschlechtsreif geworden, einige Halter berichteten mir kürzlich von ähnlichen Zuchtproblemen mit Häutungen kurz nach der Verpaarung.

 

[Sebastian2]

@ Micha

also bei mir haben von 8 verpaarungen 4 geklappt und einmal davon ging mir der kokon ein was aber meine Schuld war.Also würde ich schon sagen das die verpaarung nicht wirklich problematisch ist (aber wie gesagt das sind meine eigenen Erfahrungen was ich aber weiter oben auch geschrieben habe)was man aber natürlich nicht verallgemeinern kann.Und wenn sie deiner meinug nach so gut weggehen frage ich mich wieso ich immer noch so einen haufen zu hause sitzten habe (und bei pallidum ergehts mir genauso)und ich denke mal 13-15 euro für eine 4-4,5 cm grosse spinnen sind ein angemesser preis (für diesen habe ich sie nämlich angeboten). Da ich sonst niemanden kenne der diese Art züchtet habe ich auch keine Ahnung wie lange die Tiere brauchen bis adult sind da ich keine von mir selbst nachgezogen adulte Tiere besitzte.Die obige Aussage war eine reine Schätzung(ich schrieb ja auch ich glaube nicht ich weiß) die ja jetzt durch deinen Hinweis berichtigt wurde.

gruss
sebastian

 

[Andreas751]

Aphonopelma crinitum

Hallo !

Neue Crinitum- Beobachtungen. Schon in der Heimchendose schaute mein Crinitchen bevorzugt aus einer nach oben öffnenden Röhre. Als ich sie ins Terri umsiedelte, baute ich ihr das Moos so hin, das sie wieder "vorne raus kuckte". Nun hat sie dies Loch zugeschaufelt und sich ein neues geschaffen, welches wieder nach oben öffnet und mittlerweile ringsum von einem Erdwall umgeben ist.
Könnte diese spezielle Höhlenform damit zusammenhängen, daß es in der Heimat von A. crinitum heftige Regenfälle mit Überschwemmungen gibt und diese Höhle mit obenliegender Öffnung und umgebendem Erdwall eine Anpassung an solche Wetterkapriolen ist, d. h. die Höhle so vor eindringendem Wasser schützt, wie man es von einigen australischen Ameisen kennt ?
Auch scheint es mir, als ob sie einen kleinen Erddeckel hätte, den sie über den Eingang zieht, wenn sie " zuhause" ist. Ist sie nämlich draußen unterwegs, kann man in ihre Höhle kucken, ist sie dagegen drinnen, sieht es aus wie zugebuddelt...
Interessant, interessant... Vielleicht weiß ja jemand darüber mehr.

LG, Andreas

 

[Andreas751]

Crinitum- News, die zweite...

Inzwischen hat sich crinitum auf 2 cm KL gemausert und auch zwei Erdhügel aufgetürmt, einen links und einen an der hinteren Scheibe, in deren Krater sie abwechselnd lauert. Neulich bekam sie zur Probe eine subadulte Grille, die sie kurz angriff, biß und wieder losließ. Der Biß war an einem Tropfen Hämolymphe zu erkennen, der der Grille auf dem, ich sag mal Thorax, austrat.
Bereits nach einigen Minuten wurde sie apathisch, starb dann ein Stück vom Höhleneingang entfernt, während die Spinne sich an einem Faden sicherte und den unmittelbaren Bereich um ihren Erdhügel absuchte, jedoch nix fand. Am nächsten Morgen jedoch war die Grille fort, Aphonopelmi hat sie letztendlich doch gefunden und in ihre Höhle gezogen.
Hier kam mir ihre Taktik wie die der Giftschlange vor.
Erst Beute greifen, Gift injizieren, und dann, wenn tot, Beute einsacken...
Ich muß zugeben, das wird immer interessanter !

LG, Andreas

PS: By the Way, mir fällt soeben auf, hab ich etwa den 26000. Beitrag geschrieben ? Hab ich jetzt was gewonnen :lol:?

 

[The Beast]

@B. E. Spider: Man die Tiere scheinen ja interessant zu sein. Falls du es mal mit der Nachzucht probieren solltest , dann hast du hier schon mal nen Abnehmer von 5-10 Spiderlingen.

Bis dann, Alex :wink:

P.S.: Kann auch warten , bin ja momentan in Amerika!

 

[Spinnifex1]

eine subadulte Grille, die sie kurz angriff, biß und wieder losließ. [...] Am nächsten Morgen jedoch war die Grille fort, Aphonopelmi hat sie letztendlich doch gefunden und in ihre Höhle gezogen.
Hier kam mir ihre Taktik wie die der Giftschlange vor.
Erst Beute greifen, Gift injizieren, und dann, wenn tot, Beute einsacken...

... sowas ähnliches habe ich mal bei g. pulchra beobachtet. die spinne hatte eine grosse g. bimaculatus zu "besuch", welche ihr nach einer zeit des ständigen hin und her laufens im terrarium sichtlich auf den nerv ging. die spinne schlug auf die grille ein, verbiss das insekt kurz (es sah wie ein biss zur verteidigung aus, nicht wie beute greifen!) und liess sie in einer ecke sterben. die spinne verzog sich in ihren unterschlupf und schenkte dem insekt keine weitere beachtung. am nächsten morgen war die grille jedoch verschwunden.

viele grüsse,

claudia

 

[Andreas751]

Höllö !

Und wieder Crinita !
Nachdem ich sie vor fast haargenau einem Jahr in 2. FH gekauft habe, und sie sich erst im Mai dieses Jahr erstmals nach dem Kauf bei mir gehäutet hat, ist das Monster nun nach weiterer Häutung Anfang November auf viereinhalb cm Spannweite herangeschossen. Da hat sie also von Mai an zu furioser Aufholjagd geblasen. Nun hat sie sich wieder höhlenschließenderweise zurück gezogen, und mal sehen, ob nun wieder bis Mai Häutungspause folgt, sie also eine Jahresrhythmik hat...
Werde über dieses interessante Spinnentier weiter posten, und groß genug für ein Pic wär sie nun auch allmählich, wird also beizeiten auch mal eins folgen. Mal sehen, ob ich die in die Artenliste krieg...

Liebe Grüße, Andreas

 

[Andreas751]

Hallo !

So, abschließend ich nochmal =) !

Die crinitum war ein Bock, und hat sich Ende November `05 zur Reife gehäutet!
War also, wie wesone damals vermutete, ziemlich genau drei Jahre alt!

Was ich feststellte ist, daß die Art nicht viel Platz braucht. Der Bock wuchs in einem 20 x 20 cm- Terri auf, wuchs darin problemlos, und zeigte auch keinerlei auffälliges Verhalten, wie Umherwandern o.ä., was auf Platzmangel oder Unwohlsein hätte schließen lassen!

Letztendlich ging der Bock dann, frisch adult via terraristik.com nach Dänemark, zu einer Dame, die wohl eins der wenigen Weibchen in DK besitzt, und einfach keinen Bock fand.
Ich schickte ihn per Luftpost, die aber doch länger brauchte, als die bei der Post angegebenen 24 Stunden, dann saß er noch im dänischen Postlager fest, so daß er summa summarum eine Woche unterwegs war, und das Mitte Dezember.
Zum Glück war er gut eingepackt, und anscheinend auch relativ kälteresistent, denn er kam wohlbehalten an, und hilft nun hoffentlich, eine crinitum- Population in Dänemark zu begründen...

Soviel zu meinem kleinen crinitum- Thread, zufällig auch mein erster eröffneter hier im Forum!

Grüße, Andreas