Saugnäpfe ?

[hanni7]

Hi,

Wie bekommen VS es hin, kopfüber an der glatten Terri Glasdecke entlangzulaufen? haben die so etwas wie Saugnäpfe an den Füssen ? Eher nicht oder ?

Sieht schon ziemlich spektakulär aus wenn meine Pt. murinus das macht.
Habe nichts darüber in meinen "schlauen" Büchern darüber gefunden.

 

[Esmeralda4]

Hi,

ich bin da auch noch nicht sooo der Profi hab aber immerhin schon was darüber gelesen und versuche mal, das "aus dem Kopf" wiederzugeben.

VS haben tausende (oder warens sogar Millionen?) winzigster Härchen, die verschiedene Aufgaben erfüllen (tasten, "riechen", Bewegungswahrnehmung). An den Pedipalpen sind die Härchen besonders dicht beieindander und so angeordnet, daß sie eine adhäsive Wirkung haben - dies macht natürlich erforderlich, daß die Scheibe nicht staubtrocken ist. Die "Feuchtigkeit" bewirkt, daß die Spinne haften kann.

So ich hoffe ich hab alles richtig wiedergegeben, wenn nicht bitte nicht gleich den Kopf ausreißen.
Bin für jederlei Berichtigung dankbar

LG
Esme

 

[Spinnifex1]

VS haben tausende (oder warens sogar Millionen?) winzigster Härchen

... die haftpolster unter den tarsen heissen scopula. in erstbeschreibungen ist immer schön zu lesen wie weit an welchem bein auch der metatarsus scopuliert ist...

viele grüsse,

claudia

 

[peter parker1]

hallo,
du sprichst von den sogenanten scopulahaaren die an den tarsenspitzen von jeder spinne sitzen, sie treten tausentfach auf und splitten jeweils am ende sich noch einmal auf. Die Haftwirkung beruht dabei auf reinen adhäsionskräften und nicht etwa durch saugnapfeffekte oder durch elektrostatische Kräfte bedingt.

Quelle: R.F. Foelix-Biologie der Spinnen

lg,
p.P

 

[Esmeralda4]

Hallo,

danke ihr beiden, man lernt nie aus

LG
Esme

 

[ami2]

Hallo!
Die Adhäsion stammt von der Obrflächenspannung des Wassers. Durch den kleinen Abstand Haar - Substrat kondsensiert Wasser bzw. die Wasserschicht auf dem Glas ist genug Wasser da um einen meniskus zu bilden (s. Kelvin Equation). Dieser Meniskus zieht das Haar richtung Glasplatte. Dieser Effekt wird an jedem Scopula Härchen wiederholt was letzenendlich zu einer genügend großer Kraft führt, dass es die VS tragen kann.
Dieser Effect kommt auch zum tragen bei der Messung der Oberflächenspannung (s. Young-Laplace Equation).(Wilhelmy plate, Ring methode)

Cu
Matthias

 

[Hagen von Tronje]

Hi,

die spannende Frage ist doch aber (Zitat Volker v. W.) "Wie sie die Füsse wieder abbekommen???"

Die Kraft der Scopulahaare ist doch so groß. dass die Spinnen keinen Fuss mehr vor den anderen bekommen dürften....

Schönen Gruß

Hagen

 

[ami2]

die spannende Frage ist doch aber (Zitat Volker v. W.) "Wie sie die Füsse wieder abbekommen???"

Die Kraft der Scopulahaare ist doch so groß. dass die Spinnen keinen Fuss mehr vor den anderen bekommen dürften....

Hallo!
Ich denke, dass es da zwei Möglichkeiten gibt:

1. Wenn die Spinne den Fuß so hebt, dass die Scopulahärchen parallel zum Glas bleibt,muss die Spinne kräftig genug sein Adhäsionskraft der Scopulahärchen zu überwinden. Das könnte sie sein denn Spinnen sollen sehr kräftig sein.

2. Die Spinne hebt den Fuß so, dass er einen Winkel bildet, also der Fuss sozusagen abrollt. Dadurch müssten sich nur verhältnismäßig wenige Härchen gleichzeitig von der Glasplatte lösen. Was einen relativ geringen kraftaufwand benötigt.

3. Es kann auch sein, dadurch dass die Spinne, um ihr Bein zu strecken den Hämolymphendruck erhöht, das Bein auch runder wird. Dieses führt zu einer geringeren Kontaktfläche Bein <--> Glas, wo durch sich das Bein auch einfacher lösen lässt.


Meiner Meinung nach sind Möglichkeiten 2 und drei am wahrscheinlichsten, da sie den geringsten Kraftaufwand für die Spinne bedeuten, vielleicht sogar eine Kombination aus beiden. Sie passen auch besser in den normalen Bewegungs ablauf der Spinne.

Cu Matthias