Artenschutzprojekte ?

Diskutiere Artenschutzprojekte ? im Zucht und Genetik Forum im Bereich Spinnen; Hallo ! Ich fühle mich durch eine Anregung in Claudias ( Spinnifex ) Postings veranlaßt, hier einen neuen Thread zu eröffnen. Möge er regen...
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #1
Andreas751

Andreas751

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Hallo !

Ich fühle mich durch eine Anregung in Claudias ( Spinnifex ) Postings veranlaßt, hier einen neuen Thread zu eröffnen. Möge er regen Zuspruch finden !

Und zwar erwähnt Claudia ( hoffe, ich darf Dich zitieren, die Idee ist zu gut...), ob jemand bereit wäre, die Einnahmen aus seinem Spiderlingsverkauf zu spenden, um den Regenwald zu retten !
Ich weiß leider nicht, ob das nicht nur ironisch gemeint war, aber es brachte mich auf folgende Idee !
Und zwar...

Es wird ja allgemein bemängelt, daß die Wildfänge die natürlichen Populationen übermäßig beanspruchen, und das ist auch richtig so. Dieses Problem tritt bei allen beliebten Terrarientieren auf, es werden ja zum großen Teil noch immer Wildfänge gehandelt.
Mit dem Grünen Leguan ( Iguana iguana ) ist man bereits auf dem richtigen Wege, um diesem Problem Herr zu werden, nämlich indem man sie auf Farmen züchtet und die Jungtiere verkauft. Gleiches tut man mit verschiedenen Schildkröten ebenfalls ( Gelbwangenschmuckschildi und Mississippi- Höcker zB ), wodurch zum einen die Wildpopulationen entlastet werden und zum anderen trotzdem preiswerte Jungtiere in den Handel kommen !

Meine Idee wäre nun, daß man es mit Vogelspinnen doch genau so machen könnte, insbesondere bei Arten, die noch immer hauptsächlich als Wildfänge angeboten werden ( A. seemanni, G. rosea etc. ) und Arten, die in Europa/ Deutschland noch immer Nachzuchtprobleme bereiten.
Man müßte in den Heimatländern der Spinnen ähnliche Farmen aufbauen, wie es für den Grünen Leguan üblich ist.
Auf diese Weise könnte man viele Arten vor Ort züchten, die Jungen in den Handel bringen, und so die Wildtiere schonen.
Auch bei neu entdeckten Arten könnte man auf diese Weise sicherlich schnell und reichlich Nachzucht erzielen, die man anstatt adulter Tiere, die direkt aus der Wildnis stammen, vermarkten könnte.
Gerade bei neuen Arten oder bei hier schwer zu züchtenden sind die Bedingungen in den Heimatländern doch viel günstiger, so daß die Fortpflanzung dort bestimmt viel regelmäßiger und zahlreicher gelingt als hier...
Auf diese Weise könnte man sicherlich auch die Verluste während des Exports/ Imports gering halten, weil die Spinnen nicht, wie bisher üblich, fangfrisch und ohne große Vorbereitung verschickt werden, sondern schon aus Menschenhand kommen und von daher vielleicht nicht mehr so empfindlich sind. Man könnte die Transportbedingungen dahingehend beeinflussen, daß die Spinnen nicht zu Tausenden in engen Kisten verschickt werden, wo die Verluste quasi schon eingerechnet sind, sondern auf Bestellung in angemessenen Behältern zum Transport kommen.
Ein weiteres Beispiel für das Gelingen dieses Konzeptes sind meiner Meinung nach die Krokodilfarmen. Die 26 Krokodilarten der Erde waren ja durch die Lederindustrie beinahe ausgerottet worden, so daß von manchen Arten weltweit nur noch 26 bis 70 Exemplare existierten. Dann kamen die Krokodilfarmen auf, die die Ansprüche der Lederindustrie befriedigten. Man musste natürlich auf Wildfangtieren aufbauen, aber die Nachzuchtergebnisse waren so erfolgreich, daß das Nilkrokodil, das Leistenkrokodil und manche andere Arten, wieder " aus dem Schneider " sind. Die wilden Populationen wurden durch die Farmzuchten geschont, konnten sich trotz regem Handel mit Leder und auch Fleisch prächtig erholen, wozu auch ausgesetzte Jungtiere in leergeschossenen Lebensräumen ihren Teil beitrugen.
Und das ganze schwebt mir auch für Spinnen vor, insbesondere Vogelspinnen... Die USA und Europa sind ein riesiger Markt, der bekanntermaßen besonders die Brachypelma smithi in arge Nöte brachte. Auch bei den Spinnen müßte man vielleicht auf Wildfängen aufbauen, aber da Spinnen ja viel weniger Platz brauchen als Krokodile oder Leguane, könnte man entsprechend viele Tiere nachziehen, mit vielleicht mehreren Arten pro Farmbetrieb...
Hier wäre nun meine verwegene Idee, aus dem Verkaufserlös von Börsen oder vielleicht auch privaten Tierverkäufen einen Fonds zu errichten, aus dem sich ein solches Projekt finanzieren ließe !
Dann hätte der Handel mit Wildfängen sicherlich kaum noch eine Zukunft, die Leute, die nun in den Heimatländern der Spinnen die Biotope ausräubern, könnten als Mitarbeiter dem Artenschutz dienen, und so läßt sich bestimmt auch manche selten gewordene Art retten. So kann vielleicht auch die Brachypelma- Gattung, hier besonders die smithi, eines Tages wieder vom WA befreit werden...
Sagt mir bitte Eure Meinung zu diesem Thema, ich finde, das hat wirklich Potential !
Sicherlich ist aller Anfang schwer, aber selbst der längste Weg beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt... Und das auf die Beine zu stellen, wäre wirklich ein Superding, das seinesgleichen sucht...
Sorry für das lange Posting, aber das mußte sein ! Antwortet bitte, interessiert mich wirklich, was Ihr davon haltet !

Liebe Grüße, Andreas
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #2
H

HW

Gast

AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo Andreas,

nobles Ansinnen, aber...

Es wird ja allgemein bemängelt, daß die Wildfänge die natürlichen Populationen übermäßig beanspruchen, und das ist auch richtig so. Dieses Problem tritt bei allen beliebten Terrarientieren auf, es werden ja zum großen Teil noch immer Wildfänge gehandelt.
Mit dem Grünen Leguan ( Iguana iguana ) ist man bereits auf dem richtigen Wege, um diesem Problem Herr zu werden, nämlich indem man sie auf Farmen züchtet und die Jungtiere verkauft. Gleiches tut man mit verschiedenen Schildkröten ebenfalls ( Gelbwangenschmuckschildi und Mississippi- Höcker zB ), wodurch zum einen die Wildpopulationen entlastet werden und zum anderen trotzdem preiswerte Jungtiere in den Handel kommen !

...diese Farmzuchten sind keineswegs Artenschutzprojekte, nicht mal im weitesten Sinn.
Die Iguana iguana oder auch Phyton regius die im Handel als "Farmzucht" verkauft werden, sind i.d.R. nichts anderes als Wildfänge, bei denen ein bestimmtes Gebiet im natürlichen Habitat zum Schlupfzeitpunkt abgegrast wird.
Auch wenn man hier mal unterstellt dass es ein kontrolliertes Einsammeln ist, wie soll das bei Spinnen laufen?
Wie sollen die kleinen Spinnen "geerntet" werden?
Selbst wenn es sinnvolle Möglichkeiten gäbe, ich denke die Kostenfrage ist nicht unerheblich.
Ein adultes Tier ist sicher einfacher einzusammeln als ein Spiderling. An einem adulten Tier lässt sich sicher mehr verdienen als an einem Spiderling.
Wer soll das ganze, wenn es privat finanziert wird, kontrollieren?

Schönen Gruss

HW
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #3
Karma1

Karma1

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hi!

Puh, ich rechne grad mal aus, wieviel erlös pro Spiderling so herauskommt, und wieviele Spiderlinge man dann wohl verkaufen müsste um allein die Grundkosten zu erhalten....sind ganz schön viele....

Ich glaube, mehr Geld käme durch Ausstellungen(Eintrittsgelder) und so zusammen, wenn man das richtig aufzieht, die richtige publicity und so....

Im Prinzip finde ich den Grundgedanken natürlich sehr gut, klar.
Aber ich schliesse mich HW an, und denke, daß da sehr viel "Verwaltungshandeln" stattfinden muß, Kontrollen und so fort, die zum Teil sehr aufwendig wären.

Ist ja nicht damit getan, daß ein naturliebes Ehepaar sich eine Farm kauft, und dann dort einfach züchtet...jedenfalls nicht, wenns in großem Rahmen stattfinden soll.

Vielleicht ließen sich auf irgendeine Weise geeignete Sponsoren für so ein Projekt finden, oder so....

Als letztes ist nicht zu vergessen, daß Vogelspinnen nicht wie Krokodile der Schönheitsindustrie (Leder) dienen, und auch nicht als exotisches Fleisch importiert werden, und außerdem ihren Status als "Ekeltier" immer noch haben.

Da wirds sicher schwerer, mit privaten Mitteln Farmen oder Reservate zu finanzieren, als es bei populären Tigern oder Elephanten der Fall ist.

Aber wie gesagt, ich finde die Idee trotzdem gut, vielleicht gibt es ja doch irgendwelche Möglichkeiten....

Schöne Grüße, Mila!
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #4
W

Windhund

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AW: Artenschutzprojekte ?

...diese Farmzuchten sind keineswegs Artenschutzprojekte, nicht mal im weitesten Sinn.
Die Iguana iguana oder auch Phyton regius die im Handel als "Farmzucht" verkauft werden, sind i.d.R. nichts anderes als Wildfänge, bei denen ein bestimmtes Gebiet im natürlichen Habitat zum Schlupfzeitpunkt abgegrast wird.

Schönen Gruss

HW

Das heist ja nciht das man es genauso machen muss.
Aber der Grundgedanke ist doch super.
Wenn man die möglichkeit hätte sie in ihren Natürlichen Habitat, also auf Farmen in den Jeweiligen Land zu züchten, die ganzen klimatischen anforderungen an eine Zuchstation hier fallen ja dann weg weil das wetter ist da ja so wie es ein muss, wäre doch super.
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #5
H

HW

Gast

AW: Artenschutzprojekte ?

Das heist ja nciht das man es genauso machen muss.

Da du mich zitierst: Hab ich auch gar nicht verlangt. Der Vergleich wurde von Andreas angemerkt.
Nur nach dem System wäre es sicher keine Farmzucht.

Aber der Grundgedanke ist doch super.
Wenn man die möglichkeit hätte sie in ihren Natürlichen Habitat, also auf Farmen in den Jeweiligen Land zu züchten, die ganzen klimatischen anforderungen an eine Zuchstation hier fallen ja dann weg weil das wetter ist da ja so wie es ein muss, wäre doch super.

Wie bereits geschrieben, nobles Ansinnen, aber....

...Bedarf es da einiges mehr als ein paar Hobbyzüchter die ein paar Nachzuchten spendieren.

...ist das Risiko recht hoch. Auch wenn du schreibst dass das Wetter so ist "wie es sein muss", dürfte ein kräftiges Unwetter alles im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen lassen. Ich denke mal nicht dass man so blauäugig sein kann und in den Tropen immer Postkartenwetter vorfindet.

...Dürfte die rechtliche Sache nicht ganz einfach sein.

Und schliesslich der entscheidende Punkt:

Wieviele Zuchtstationen dürfen es denn sein?
Selbst in relativ kleinen Ländern wie Peru gibt es 3 Klimazonen. Vom jeweiligen Mikroklima der diversen Arten mal abgesehen.
Oder soll doch nur ein Land im bevorzugtem Klimabereich "vereinnahmt" und mit Arten aus den verschiedensten Herkunftsgebieten eingedeckt werden.

Sorry, aber ich bin Realist.

Schönen Gruss

HW
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #6
S

Schweiki

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo zusammen,

im Grunde ein interessanter Gedanke, bloß wer kann sich das leisten ?

Für mich fängt Artenschutz im Terrarium zuhause an, indem ich meine Tiere verpaare, und auf Nachwuchs hoffe. Habe alleine letztes Jahr für ca. 200 € Böcke gekauft, und diverse ausgeliehen- bzw. weitergegeben.

Grüße
Armin
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #7
L

Lindis

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo ihr Lieben,
hmmm, die Idee finde ich auch recht Interessant, aber halte das auch für wenig durchführbar .........

Ich denke, viel wichtiger ist hier und jetzt am denken der Leute etwas zu verändern ..........
Aber die Leute die sich hier, in unserem schönen Lande, die Arbeit mit der Zucht und Aufzucht dieser `billigen´ Arten machen werden dann am Ende dafür auch noch belächelt.
So schaut es doch aus.
Und eben darum wird sich an der WF-Problematik auch nix ändern.

Grüße

Kerstin
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #8
Spinnifex1

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AW: Artenschutzprojekte ?

hallo andreas,

da du dich auf mich berufst, werde ich zu deinem vorschlag mal stellung nehmen.

so etwas, wie du es dir vorstellst, schwebte mir nicht vor. m.e. ist das unterfangen einige nummern zu gross, zumal du auf eine ganze menge leute angewiesen wärst. in dieser hinsicht bin ich auch sehr realistisch. ich habe die erfahrung gemacht, dass man im allgemeinen sehr viel besser fährt, wenn man gerade in finanziellen angelegenheiten so unabhängig wie möglich agiert.

meine idee ist schlicht und ergreifend die, z.b. einen teil oder sogar 100% (ggf. abzüglich der kosten für adulte männchen und börsenstände incl. reisekosten) der einnahmen für spiderlinge an eine organisation zu spenden. ich persönlich habe mir dafür schon eine organisation ausgesucht. diese vorgehensweise ist überschaubar und einfach. zudem ist die beteiligung freiwillig.

ein entsprechendes projekt ist meinerseits bereits in planung. es hängt zwar zur zeit noch in der schwebe, da ich in gewisser weise auf meine spinnenweibchen angewiesen bin (sie müssten kokons bauen, die lieben damen :mrgreen: ), aber alles andere steht schon auf festem boden. die spenden werden wasserdicht dokumentiert und es wird die möglichkeit geben, sich an dem projekt zu beteiligen.

ich möchte dich und alle anderen, die an einem solchen projekt interessiert sind, nachdrücklich ersuchen, mir hierin nicht zuvor zu kommen. es existieren bereits domain und webspace. ich sitze gerade am layout und dem html-code.
wenn ein solches projekt wirkung zeigen soll, dann ist es m.e. sinnvoll, wenn es zentral publiziert wird. ausserdem ist es meine absicht, eine eigene idee auch als erste selbst verwirklichen zu können. also bitte wartet die paar wochen noch ab! hier in wird zu gegebener zeit ein banner in meiner signatur erscheinen.


viele grüsse,

claudia
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #9
D

Dreadman

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AW: Artenschutzprojekte ?

Mhh ich hoffe ich habe im groben Verstanden was es mit dieser Idee der "Farmzucht" aufsich hat, im grund genommen beruht die Idee darauf, seltene Spinnenarten im grossen Stil nachzuzüchten und "unters Volk" zu bringen um Wildfänge zu vermeiden (einzuschränken), um diese erfolgreich im grösserem Umfang zu züchten sollte man dies im "Heimatland" der nachzüzüchteten Art machen, da dort das Klima und die Vegetationen optimal sind?!? Habe ich die Idee richtig verstanden ?Wenn nicht, dann berichtigt mich bitte ...
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #10
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Martin H.

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AW: Artenschutzprojekte ?


 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #11
Micha1

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo,

darf ich ein paar Bedenken äussern, ohne dass ich als Spielverderber bezeichnet werde, oder dass man mir die Demontage eines geplanten Projektes unterstellt?
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #12
Spinnifex1

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AW: Artenschutzprojekte ?

darf ich ein paar Bedenken äussern, ohne dass ich als Spielverderber bezeichnet werde, oder dass man mir die Demontage eines geplanten Projektes unterstellt?

... welches von den inzwischen drei erwähnten projekten meinst du denn? du brauchst doch nicht um erlaubnis zu fragen ;) evtl. gibst du den planern einen wichtigen denkanstoss, der dabei behilflich ist fehler im vorfeld zu vermeiden.

viele grüsse,

claudia
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #13
Micha1

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo Claudia,

ich meinte "Dein" Projekt. Was mich erstmal etwas stört, ist deine Forderung, dass Dir niemand zuvorkommen soll. Grundsätzlich ein nachvollziehbarer Gedanke, aber leider fehlt Dir zu "Deinem" Projekt noch das wichtigste, nämlich die nachgezüchteten Tiere. Leider kann man nicht auf Kommando züchten, eine Verpaarung führt nict zwangsläufig zur ersehnten Nachzucht.
Was ist, wenn Du in den nächsten Monaten oder gar Jahren keinen (Spinnen-)Nachwuchs bekommst?
Darf dann niemand seine Nachzuchten für einen "guten Zweck" verkaufen? Oder sollte derjenige seine Tiere dann über dich und Dein Projekt verkaufen?
Was verbirgt sich denn überhaupt hinter Deinem "Projekt"?
Wenn jemand das Geld aus dem Verkauf seiner Spiderlinge für einen guten Zweck spenden will, dann kann er das doch auch ohne ein "Projekt" machen, oder?
Ich möchte nichts schlechtmachen, aber bis jetzt klingt es wie ein einfacher Ablauf, der zukünftig komplizierter abgewickelt werden soll.

Und ob die paar Euros, die dadurch gespendet werden, der Umwelt wirklich helfen, wage ich stark zu bezweifeln, denn um dieses Geld einzunehmen wird auf der anderen Seite ja auch Umwelt zerstört und es werden kostbare Ressourcen verschwendet: Man denke nur an die Umweltverschmutzung bei der Herstellung der Kunststoffdosen für die Spiderlinge, die Umweltverschmutzung durch Abgase von Autofahrten zu Börsen, zu Futtertierhändlern, zu Fahrten in den Baumarkt oder Terraristikhändlern. Allein die Glasherstellung für die Terrarien versaut doch ein klein wenig die Umwelt, oder man denke mal an die Terrarieneinrichtungen vieler Züchter (die sich ja an dem Projekt beteiligen sollen), das fängt bei Korkrinden aus der Natur an und hört bei exotischen Pflanzen aus der Natur auf. Überleg mal, wieviel Flugzeigtreibstoff ind die Luft geblasen wird, nur damit ein paar exotische Pflanzen zu den Blumenhändlern gelangen (und die Pflanzen werden dann wieder mit dem Auto abgeholt, wobei noch nichteinmal bemerkt wurde, wieviel Umwelt für die Herstellung eines einzigen PKWs zerstört wird...)... das könnte man beliebig weiterführen.

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man mit dieser Methode am falschen Ende mit dem "Naturschutz" anfängt, es ist höchstens eine Maßnahme für ein "reines" Gewissen.
Wenn man dem Regenwald oder der Natur insgesamt etwas gutes tun möchte, dann sollte man gänzlich auf diese Tierhaltung und Zucht verzichten.
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #14
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Wonko

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hallo!

Also ich denke auch,das die idee mit dem aufzuchtstationen prinzipiell eine tolle sache wäre, aber realistischerweise gesehen nicht umsetzbar ist.
Die andere idee die einkünfte aus spiderlingverkäufen zu spenden finde ich da schon eher umsetzbar, aber hier ist halt die frage was so ein "kleines" projekt wirklich erreichen könnte...
aber bevor ich großartig hier meine bedenken äußere werde ich erstmal warten bis spinnifex mit weiteren infos rausrückt :wink:


Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man mit dieser Methode am falschen Ende mit dem "Naturschutz" anfängt, es ist höchstens eine Maßnahme für ein "reines" Gewissen.
Wenn man dem Regenwald oder der Natur insgesamt etwas gutes tun möchte, dann sollte man gänzlich auf diese Tierhaltung und Zucht verzichten.
da stimme ich dir voll udn ganz zu, das wäre sicherlich der konsequenteste weg... am besten für die umwelt wäre es auch wenn man sein auto verschrottet, seinen pc und alle anderen geräte wegschmeisst, oder am besten gleich aus seinem haus/wohnung auszieht und im wald lebt und sich von wurzeln und beeren ernährt, aber wer ist schon bereit das zu tun? bzw. wie viele wären denn bereit ihr hobby dem naturschutz wegen ganz aufzugeben?
Für die meisten hört doch der naturschutz da auf, wo das eigene leben eingeschränkt wird...
und da finde ich die idee mit den "spiderlingspenden" schon positiv, da man hier sein hobby, wenn man es schon nicht aufgeben weill zumindestens dazu nutzen kann der umwelt ein bischen was zurückzugeben....

gruß, alex
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #15
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Dreadman

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AW: Artenschutzprojekte ?

Was für bestimmte Organisation meint ihr denn, wen ihr zB. das GEld spenden würdet ?
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #16
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Hagen von Tronje

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AW: Artenschutzprojekte ?

Hi,

was ich mit meinen (mageren) Einnahmen aus Spiderlingverkäufen anstelle, geht meiner Meinung nach niemanden was an, aber egal, darum geht es hier nicht...

Trotzdem kann ich ja was spenden.... vor ein paar Monaten hatte ich mal bei z.B. dieser Organisation nach Informationen bezüglich VS angefragt http://www.prowildlife.de/

Davon gibt es mehr als reichlich, man muss sich nur mal mit Google umtun... Irgendwann hat es sogar mal einen Bericht über das Finnanzgebaren der großen Umweltorganisationen gegeben, Thema Wirtschaftsberichte, Prozent der Mittelverwedung gegenüber dem Verwaltungsaufwand usw., ich weiß aber nicht mehr wo...

Viel Spaß bei weiteren Fictionen, ohne die wäre unser Leben doch sooo langweilig >;-)

Hagen
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #17
Spinnifex1

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AW: Artenschutzprojekte ?

ich meinte "Dein" Projekt. Was mich erstmal etwas stört, ist deine Forderung, dass Dir niemand zuvorkommen soll. Grundsätzlich ein nachvollziehbarer Gedanke, aber leider fehlt Dir zu "Deinem" Projekt noch das wichtigste, nämlich die nachgezüchteten Tiere. Leider kann man nicht auf Kommando züchten, eine Verpaarung führt nict zwangsläufig zur ersehnten Nachzucht.

... tja, das ist ist sicher richtig. deshalb habe ich auch noch nicht viel dazu geschrieben. am lebsten wäre mir gewesen, wenn andreas MIR überlassen hätte mich zu gegebener zeit dazu zu äussern, aber jetzt ist es nun mal passiert.

Was ist, wenn Du in den nächsten Monaten oder gar Jahren keinen (Spinnen-)Nachwuchs bekommst?
Darf dann niemand seine Nachzuchten für einen "guten Zweck" verkaufen? Oder sollte derjenige seine Tiere dann über dich und Dein Projekt verkaufen?

... doch klar! ich habe mit dem verkauf gar nichts zu tun und bekomme das geld anderer leute auch nicht eine sekunde in die finger! das macht jeder selber und ich finde es nur begrüssenswert, wenn einzelne leute von ganz allein spenden würden, an eine organisation ihrer wahl.

Was verbirgt sich denn überhaupt hinter Deinem "Projekt"?

... kommt noch, keine sorge! alles zu seiner zeit...

Wenn jemand das Geld aus dem Verkauf seiner Spiderlinge für einen guten Zweck spenden will, dann kann er das doch auch ohne ein "Projekt" machen, oder?

... logisch! ich habe nie bahauptet, dass mich irgendjemand dazu braucht. mein gedanke ist einfach der, dass leute mit solchen aktionen an die öffentlichkeit gehen und ein ansteckungseffekt entstehen könnte. um so mehr kohle kommt dann für den regenwald zusammen und um so besser läuft es. wenn jeder spendierwillige das quasi im stillen kämmerlein tut, merkt es niemand und niemand macht es nach - allerdings setzt man sich damit auch keiner öffentlichen kritik aus.

Ich möchte nichts schlechtmachen, aber bis jetzt klingt es wie ein einfacher Ablauf, der zukünftig komplizierter abgewickelt werden soll.

... schon klar. siehe oben. publicity, nicht komplikationen sind das ziel.

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man mit dieser Methode am falschen Ende mit dem "Naturschutz" anfängt, es ist höchstens eine Maßnahme für ein "reines" Gewissen.
Wenn man dem Regenwald oder der Natur insgesamt etwas gutes tun möchte, dann sollte man gänzlich auf diese Tierhaltung und Zucht verzichten.

... mir ist vollkommen klar, dass unsere lebensweise im allgemeinen und die haltung exotischer tiere und pflanzen im besonderen eine extreme belastung der umwelt darstellen. ich bin lange genug systemkritikerin, um dazu einen ebenso langen text schreiben zu können. ich stimme dir darin auch zu.

trotzdem gibt es ein paar fakten die für das spendenprojekt sprechen, jedenfalls aus meiner sicht. die leute (mich selbst eingeschlossen, und ich denke dich auch) möchten gern vogelspinnen halten. so wie ich das sehe, wird aber allgemein wenig an die natur zurück gegeben (stichwort: kreisläufe des lebens). die meisten leute kaufen einfach spinnen, zubehör, etc. und wenn sie etwas davon veräussern verbleiben die einnahmen bei ihnen. dieses vorgehen will ich nicht an und für sich kritisieren, geschweige denn züchtern auf die füsse treten, die ihre einnahmen zur finanzierung der zucht verwenden oder meinen, ihre gelder gingen niemanden etwas an! ich persönlich will einen teil zurück geben und andere ebenfalls auf den geschmack bringen, das ist alles. evtl. entsteht dadurch eher ein anstoss zu einem gewissen umdenken bei einzelnen (ja, ich weiss, das wird nicht die welt verbessern), als wenn ich anfangen würde mit puristischem gedankengut wie etwa "tiere abschaffen ist das beste für die umwelt" etc. ich habe gelernt, dass man mit radikalen ansätzen bei den wenigsten menschen überhaupt etwas erreicht. das ist eine erkenntnis aus jahrelanger politischer arbeit...

viele grüsse,

claudia
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #18
Micha1

Micha1

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AW: Artenschutzprojekte ?

wenn jeder spendierwillige das quasi im stillen kämmerlein tut, merkt es niemand und niemand macht es nach - allerdings setzt man sich damit auch keiner öffentlichen kritik aus

Wenn jeder im stillen Kämmerlein spendet kommt aber das gleiche Ergebnis raus. Oder glaubst du, beim öffentlichen Spenden gäbe es wirklich sowas wie ein Nachahmungs-Effekt?
Wenn es ums Geld-Bekommen geht ist das sicher der Fall, da will jeder ganz vorne sein, aber wenn es um das Geben geht, wird wohl kaum jemand grundlos seine Spendierhosen anziehen wenn er dadurch keinen Vorteil erwirtschaften könnte.
Und wenn jemand zum Spenden animiert werden soll, warum sollen es die Einnahmen aus den Zuchterfolgen sein? Wäre es nicht angebrachter man würde (als Beispiel) 5%l eines Bruttolohns nehmen? Wäre das nicht sogar auf Dauer effektiver?
Naja, ich bin mal gespannt, was da kommen mag, mein Geld verdiene ich mir jedenfalls hart genug, um mir selbst ein schönes Leben zu machen.
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #19
I

Inkognito

Gast

AW: Artenschutzprojekte ?

HY,
Naja, ich bin mal gespannt, was da kommen mag, mein Geld verdiene ich mir jedenfalls hart genug, um mir selbst ein schönes Leben zu machen.
ohne jetzt irgentwas Kritisieren zu wollen!
Aber genau so sehe ich das auch! Und da wiederrum ist mir
Mein Eigenes Geld
zu schade für!
Weil mir spendet auch keiner was!
Wie gesagt ich weil deine Aktion nicht damit Kritisieren oder ähnl. Claudia
Ich finde es sogar gut, nur bin ich da zb. zu Geizig zu
:wink:
 
  • Artenschutzprojekte ? Beitrag #20
Spinnifex1

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AW: Artenschutzprojekte ?

Wenn jeder im stillen Kämmerlein spendet kommt aber das gleiche Ergebnis raus. Oder glaubst du, beim öffentlichen Spenden gäbe es wirklich sowas wie ein Nachahmungs-Effekt?

... eventuell, ja. ich bin aber die letzte, die für andere leute eine garantiekarte ausstellt. also heisst es abwarten.

Wenn es ums Geld-Bekommen geht ist das sicher der Fall, da will jeder ganz vorne sein, aber wenn es um das Geben geht, wird wohl kaum jemand grundlos seine Spendierhosen anziehen wenn er dadurch keinen Vorteil erwirtschaften könnte.

... die leute werden nicht nach ihren motiven gefragt. die sind dann sicherlich ganz unterschiedlich und reichen von idealismus bis hin zum öffentlichen spendierhosen-in-den-wind-hängen um sich zu profilieren... die eintagsfliegen wird es sicher auch geben, die sich nur anschliessen solange das ganze "neu" ist.

Und wenn jemand zum Spenden animiert werden soll, warum sollen es die Einnahmen aus den Zuchterfolgen sein? Wäre es nicht angebrachter man würde (als Beispiel) 5%l eines Bruttolohns nehmen? Wäre das nicht sogar auf Dauer effektiver?

... der kirchenzehnte? nun, ich halte das für schlichtweg unrealistisch. der zusammenhang zwischen vogelspinnenzucht und spenden zum erhalt der natürlichen lebensräume ist m.e. für jedermann und jedefrau klar ersichtlich.

Naja, ich bin mal gespannt, was da kommen mag, mein Geld verdiene ich mir jedenfalls hart genug, um mir selbst ein schönes Leben zu machen.

... das schöne leben sei dir gegönnt.

viele grüsse,

claudia
 
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