Vogelspinnen klettern direkt die Scheibe hoch

[Karasutengu]

Hallo ihr Lieben!

Ich habe bei Google nach einem ähnlichen Verhalten wie dem, das meine Spinne derzeit an den Tag legt, gesucht und habe diesen alten Thread hier gefunden. Ich wollte nicht extra einen neuen eröffnen.

Ich habe seit ungefähr einem halben Jahr eine B. smithi, die sich bisher ganz "normal" verhalten hat. Soll heißen, sie hat einen guten Appetit, hat sich bereits zweimal gehäutet und ist dann und wann im Terrarium unterwegs. Seit drei Tagen kann ich aber beobachten, dass sie an den Glaswänden hochkrabbelt, dort stundenlang sitzen bleibt und irgendwann wieder in ihrer Höhle verschwindet. Letzte Nacht hing sie sogar kopfüber am Deckel.
Ich habe im Terrarium nichts verändert. Der Bodengrund besteht aus einem Gemisch aus Anzucht- und Blumenerde und Kokoshumus. Ich habe eine Lampe auf dem Terrarium, die allerdings nicht den ganzen Tag eingeschaltet ist und von der sich die Spinne auch bisher nicht gestört fühlte - eher im Gegenteil. Sie saß bisher fast immer auf ihrem Höhleneingang (halbe Korkröhre) und hat sich "gesonnt".

Vielleicht hat ja jemand hier eine Idee, was da los sein könnte.

liebe Grüße,

Bine

 

[Willy2]

Hallo,

aktuelle Fotos vom Tier und vom Terrarium wären sehr hilfreich.

Gruß
Willy

 

[Karasutengu]

Aber gern. ^^


Das war letzte Nacht. Meine Kamera macht mit wenig Licht nicht gerade die besten Bilder.
Vor etwa einer Stunde.
Das Terrarium. Es sieht gerade feuchter aus, als es normalerweise ist. Ich habe fünf Minuten bevor ich das Bild gemacht habe frisch gesprüht.

 

[Blacksaidwhite]

Hallo!

Ehrlich gesagt, sieht das Terrarium für mich sogar zu trocken aus! Zumal gerade für smithis Regenzeit ist. Eine gute Seite zur Veranschaulichung ist Brachypelma-Seite: Brachypelma smithi .

Ich halte selber eine B. auratum und habe diese zu trocken gehalten bis ich auf Aussagen von Theraphosa71-Thomas gestoßen bin, dass die übliche "nur die Ecken nässen"-Regel für diese Arten Quatsch sind und das Substrat generell eine gewisse Feuchtigkeit behalten muss, da die Tiere sich bei aller Hitze dann in den Boden zurückziehen, wo es auch in der Savanne nicht trocken ist.

Meine auratum hat Ende Mai abends angefangen, mächtig im Terrarium zu galoppieren. Die ganze Größe von 60/30/30 ausnutzend ging sie auch die Wände hoch und ist dann nach einiger Zeit wieder in ihren Bau. Seitdem ich die Tipps vom Thomas ausprobiere und das Terrarium sowieso stärker Nässe, damit der Untergrund langsam wieder feuchter wird, und ich noch mehr wässere, um die Regenzeit zu simulieren, hat die Wanderei ein Ende und sie sitzt hauptsächlich im Bau und kommt nur mal zum Sonnen raus. Was für mich Sinn macht, denn wenn die Spinne bei dem ganzen Regen drumherum einen trockenen Bau beziehen kann, sollte sie das auch tun, anstatt im Nassen rumzumarschieren.

Gruß

Christopher

P.S.: Ich sehe gerade auf den Klimadiagrammen von mantid.nl, dass die Regenzeit bei smithi viel stärker ist als bei auratum. Auch generell es bei auratum weniger regnen soll als bei smithi. Allerdings bin ich in der letzten Zeit vermehrt auf Aussagen getroffen, auratum sei feuchter zu halten als smithi. Kann mir jemand dazu was sagen? Das wäre sehr schön!

 

[R4B3]

servus,

also ich könnte mich täuschen, aber für mich sieht das Tier nach männchen aus, was die unruhe und die wanderschaft begründen würde...

 

[mickoz]

servus,

also ich könnte mich täuschen, aber für mich sieht das Tier nach männchen aus, was die unruhe und die wanderschaft begründen würde...

Aber ist nicht adult, siehe Bild 4...

Gruß

 

[Karasutengu]

Hallo!

Ich habe den Bodengrund nun seit vorgestern Abend wesentlich feuchter gehalten, um die Regenzeit zu simulieren. Gebracht hat es nichts - das Tier hockt noch immer ständig an der Scheibe. Adult ist die Spinne auf keinen Fall, sie hat erst eine Körperlänge von ca. 4,5cm.

 

[SvenG]

Hi,

Ich halte selber eine B. auratum und habe diese zu trocken gehalten bis ich auf Aussagen von Theraphosa71-Thomas gestoßen bin, dass die übliche "nur die Ecken nässen"-Regel für diese Arten Quatsch sind und das Substrat generell eine gewisse Feuchtigkeit behalten muss, da die Tiere sich bei aller Hitze dann in den Boden zurückziehen, wo es auch in der Savanne nicht trocken ist.

also da bin ich gänzlich anderer Meinung. Ich stütze mich da nicht auf Vermutungen sondern auf eigene Beobachtungen und den Artikel von Boris Striffler, in dem berichtet wird, dass die Tiere auch tagsüber, bei großer Hitze (ca. 35°C), außerhalb ihrer Wohnhöhle auf Beute lauern. Nachzulesen in dem Bericht von Boris Striffler "Die Tierra-Caliente Rotknievogelspinne" in der Terraria Nr.27 Januar/Februar 2011. Es gibt zwar eine Regenzeit, aber der Boden ist innerhalb kürzester Zeit wieder knochentrocken. Eine Wasserschüssel, dann und wann kann man das Wasser durchaus etwas überlaufen lassen, sollte ausreichen. Man kann natürlich eine Regenzeit simulieren, dabei sollte man allerdings bedenken, dass sich die Feuchtigkeit im Terrarium viel länger hält als in der Natur unter der Sonne Mexikos.
Bei mir klettern die Spinnen nicht mehr, seit ich die Temperatut erhöht habe. Gerade bei B. annitha und B. auratum habe ich gemerkt, dass sie der Wärmequelle möglichst nah sein wollen.

Grüße,
Sven

 

[Karasutengu]

Okay, ich lass das Sprühen sein und beobachte das erstmal wieder ein paar Tage.

Gruß

 

[theraphosa71]

Es gibt zwar eine Regenzeit, aber der Boden ist innerhalb kürzester Zeit wieder knochentrocken.

Ja oberflächlich aber nicht innerhalb der Röhre.Die Tiere haben jederzeit die Möglichkeit in kühle,feuchte Bereiche zu wechseln.
Im trockenen Terrarium fehlt dies.

 

[SvenG]

Hi,

im Terrarium sollten die Tiere natürlich auch eine Rückziehmöglichkeit haben. Die Temperaturen in den Röhren betragen laut Striffler um die 24°C.

Grüße,
Sven

 

[Blacksaidwhite]

Meine auratum hat die feuchteren Verhältnisse gleich mal mit ner überraschenden Häutung honoriert.;-)

Gruß

Christopher