Schimmelbefall und Fruchtfliegen

[Cluster1]

Hallo!

Habe mir vor kurzem ein Terrarium gekauft (Spinne hab ich noch nicht) und wollte schon mal alles ausprobieren.
Es hat auch alles gut geklappt, bis ich festegestellt habe, dass sich ich unter dem Holz, das ich Terrarium liegt, und etwas drumherum Schimmel gebildet hat (an Erde und Holz). Ich habe jetzt erst mal die Erde an der betroffenen Stelle entfernt und neue eingefüllt, das Holz werde ich gründlich säubern und abkochen.
Die Schimmelbildung liegt denke ich mal daran, dass dort kein Licht hinkommt und die Erde feucht ist und die Feuchtigkeit an der Stelle nicht so gut entweichen kann. Was kann ich denn machen, dass mir das nicht mehr passiert?! Oder ist der Schimmel gar nicht sooo furchtbar schlimm?! Ich meine, in der Natur wird so etwas doch auch vorkommen, oder?
Es ist auch nicht besonders viel Schimmel. Verunsichtert bin ich trotzdem.

Ein zweites Problem ist, dass ich auch viele Fruchtfliegen im Terrarium hab. Von draußen können sie eigentlich nicht gekommen sein... also wohl von drinnen (Erde?!). Muss ich deswegen das ganze Terrarium reinigen, Erde raus, neue rein, oder sind die nicht schlimm?! Ich meine, sie tun ja eigentlich und da es ja auch eigentlich nichts zu fressen gibt im Terrarium werden sie früher oder später eh alle sterben.

Ich wäre über baldige Antworten sehr dankbar, möchte ja, dass bald eine Spinne einziehen kann.

Viele Grüße Doro

Edit:
Vergessen: Bei der Erde handelt es sich um JBL Terra Basis Terrarienerde, das betreffende Holz ist eine Mangrovenwurzel. Weiß nicht ob das von Bedeutung ist.

 

[Ferdinand1]

Hallo Doro,

erstmal herzlich willkommen im Forum !

Schimmel ist kein grosses Problem bzw. lässt sich mit ganz normalen Kellerasseln gut in den Griff bekommen - die stehen nämlich auf das Zeugs und vermehren sich bei entsprechender Feuchtigkeit und Wärme sehr gut !

Die "Fruchtfliegen" (vermute eher Trauermücken) sind meistens in den Pflanzen bzw. auch in der Erde drin - die sind zwar nicht unbedingt schädlich für die Spinnen, werden mit der Zeit aber doch recht lästig.
Bei mir hat sich der Einsatz von Gelbtafeln (gibt's in jedem Bauhaus, Hornbach etc.) die man ausserhalb(!) des Terrariums anbringt bzw. das Einsetzen von Zitterspinnen direkt ins Terrarium bewährt.
Zitterspinnen sind Kulturfolger, d.h. leben auch in unseren Wohnungen - das sind diese Art von Spinnen, die wie verrückt zu "rotieren" beginnen, wenn man sie anpustet und bauen keine Netze wie Radnetzspinnen, sondern nur fast unsichtbare Gespinste.

LG, Ferdinand

 

[Tarantulla]

Hallo Doro,

mit schimmelndem bzw. verpilztem Holz hatte ich vor kurzem auch Probleme. Lange Zeit hatte ich gehofft, das Problem mit Asseln in den Griff zu bekommen. Am Ende blieb mir allerdings nichts anderes übrig, als das gesamte Terri auszuräumen, zu putzen und neu einzurichten, da das gesamte Substrat bereits mehr oder weniger zersetzt war und zu stinken begann.

Von den ursprünglich eingesetzten weißen Asseln habe ich beim Ausräumen nur noch ganz wenige gefunden. Das Holz war auf der Unterseite komplett mit dem Pilzgeflecht überzogen. Das konnte ich nur noch wegschmeißen, da ich nicht glaube, dass man so einen massiven Pilzbefall irgendwie wegbekommt, und die chemische Keule ja schon mal von vornherein ausscheidet.

Meiner Spinne (A. geniculata) hat das alles in keinster Weise geschadet - weder der Pilz noch die Neueinrichtung ihres Terris. Sie hatte sich in der verpilzten Erde zwei Mal problemlos gehäutet und hat sich in dem neu eingerichteten Terri bereits nach einem Tag eine neue Höhle gegraben.

An Deiner Stelle würde ich noch ein wenig abwarten und beobachten. Falls der Schimmel nicht zurückgeht, würde ich das Holz entfernen und evtl. durch Kork ersetzen. Mit Kork hatte ich noch nie Schimmelprobleme.

Da Du noch keine Spinne im Terri hast, kannst Du jetzt noch problemlos herumprobieren, um das Problem vorab zu beseitigen.

Was Zitterspinnen betrifft, wäre ich sehr vorsichtig. Die sollte man wirklich nicht unterschätzen. Ich musste gerade erst vor wenigen Tagen mitansehen, wie ein entlaufener Spiderling von einer kleinen Zitterspinne, die selbst offensichtlich noch ein Jungtier war, in meinem Zimmer verspeist wurde.

Zitterspinnen können Beutetiere erlegen, die um ein Vielfaches größer sind als sie selbst. Deshalb sollte man Vogelspinnen-Jungtiere unbedingt vor Zitterspinnen schützen - nicht umgekehrt!

Beste Grüße
Sabine

 

[Cluster1]

Hi!
Vielen Dank für die Antworten.
Ich hab die Erde erneuert und das Holz gut gereinigt. So massiv war der Schimmel bei mir noch nicht.
Hab jetzt alles wieder eingerichtet und achte beim Wässern darauf, dass es unter dem Holz nicht allzu nass wird.
Bisher läuft es ganz gut. Fliegen sind komischerweise auf einmal gar keine mehr da, obwohl ich gar nichts gegen sie unternommen hab. Aber umso besser! Jetzt werd ich es erst mal noch 2 oder 3 Wochen weiterhin im "Leerlauf" austesten und wenn sich nichts weiter tut, kann endlich ein Bewohner einziehen!

 

[MoRBiD]

man kann schimmelbildung auch meist durch ausreichende belüftung und etwas verringerte wässerung verhindern/ -mindern....

 

[Ferdinand1]

Jetzt werd ich es erst mal noch 2 oder 3 Wochen weiterhin im "Leerlauf" austesten und wenn sich nichts weiter tut, kann endlich ein Bewohner einziehen!

Du bist absolut am richtigen Weg - Gratuliere Dir dazu !!!

Bei den meisten ist es ja leider so, dass erstmal die Spinne und erst dann das Terrarium etc. gekauft wird - d.h. die Spinne hat mit den Bedingungen zurecht zu kommen, bis man die günstigsten Haltungsbedingungen "eingestellt" hat, was die eine oder andere Spinne leider nicht überlebt...

Das sollten sich vielleicht einige zu Herzen nehmen bevor sie im Kaufrausch die eine oder andere Spinne kaufen, ohne ein geeignetes Terrarium zur Hand zu haben bzw. überhaupt die Haltungsbedingungen der jeweiligen Art zu kennen !

LG, Ferdinand