Hallo meine liebe Spinnen-Fan-Gemeinde und Terrarienbastler!
Ich habe mir die ganzen vorangegangen Beiträge in dieser Rubrik noch einmal durchgelesen und bin, was die Benutzung von Silikon angeht, ein bißchen nachdenklich geworden. Wie ich ja bereits geschrieben hatte, habe ich von je her nur normales Silikon genommen, das heißt, vor ca. 30 - 35 Jahren habe ich mir meine Aquarien damit selbst geklebt und es hat nie Probleme gegeben. Ich vermute allerdings, daß es zu dem Zeitpunkt auch noch keine, oder nicht so viele chemische Zusatzstoffe im Silikon gegeben hatte.
Ich habe dann heute morgen einmal bei der Fa. Sopro-Bauchemie (Hersteller von Silikonen) in Wiesbaden angerufen und mir einen Anwendungstechniker geben lassen, dem ich das Problem vorgetragen habe.
Bei den fungiziden Zusatzstoffen handelt es sich um reine Kontaktgifte, die verhindern, dass sich auf der Oberfäche der Silikonnaht im Feuchtbereich Schimmelpilze ansiedeln.
Ein Ausgasen der Zusatzstoffe geschieht, wenn überhaupt, dann nur in einem sehr geringen Umfang.
Über eine schädigende Wirkung, oder Langzeitwirkung auf Arthropoden ist ihm nichts bekannt und konnte auch nach einiger Recherche in der firmeneigenen Datenbank nichts finden.
So, nun noch einmal zu meinen Terrarien. Meine ältesten Terrarien (bin Terraristik-Neuling) stehen seit einem halben Jahr. Geklebt habe ich sie mit einem No-name-Produkt aus dem Baumarkt, auf dem keine Inhaltsstoffe angegeben waren.
In den Terrarien befinden sich tropische Diplopoden in einem sehr feuchten Milieu.
Der Boden ist Walderde mit Lehmanteil und er führt mittlerweile ein sehr reges Eigenleben. Die Oberfläche ist dicht mit Bodenarthropoden wie Collembolen, Raubmilben, kleinen einheimischen Spinnen, einheimischen Tausendfüßern usw besetzt.
Gerade diese Tiere, die ja ein Indikator für die Bodenqualität sind, müßten eigentlich als erste an dem Fungizid sterben.
An diesen Terrarien werde ich definitiv nichts mehr ändern.
Ein Teil meiner Spinnenterrarien sind mit einem Fungizid belastetem Silikon (Sanitärsilikon) geklebt.
Die Tiere befinden sich sich zum Teil seit einem Monat darin und zeigen keine offensichtlichen Vergiftungserscheinungen, d.h. sie verhalten sich völlig normal, auch Häutungen machen keine Probleme.
Der Bodengrund in diesen Becken ist ebenfalls Laubwaldboden mit Lehmanteil. Da diese Terrarien deutlich trockener sind, ist die Bodenfauna nicht so ausgeprägt, aber doch vorhanden.
Diese Terrarien werde ich jetzt nach und nach überarbeiten. Meine Idee war es, die Silikonfugen von innen nachzuschneiden und mit Aquariensilikon zu überfugen, so dass die Tiere nicht mehr damit in direktem Kontakt kommen können. Auch der Herr von Sapro-Bauchemie sah das als praktikabele Lösung an.
Mich würde würde nun interessieren, wer von euch normales Sanitärsilikon benutzt hat, und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt, bzw. wie lange sich die Tiere schon in den Becken befinden.
Ich hoffe auf reichlich Rückmeldungen, bitte ran an die Tastatur.
Viele arachnologische Grüße aus dem Sauerland
Thomas