Verpaarung von "Geschwistern"?

[ArachnoVobicA]

Hiho,

nein das ist keine inzucht.

wenn Muttertier mit Jungtier Nachkommen zeugt, ist keine Inzucht?

MfG
Micha

 

[Veith]

wenn Muttertier mit Jungtier Nachkommen zeugt, ist keine Inzucht?

doch das ist inzucht...nur hast du von parthenogenese gesprochen.

gruß karsten

 

[ArachnoVobicA]

Hiho,

stimmt, da hatte ich jetzt was überlesen.

Aber ist Parthenogenese nicht im Prinzip das Gleiche? Da wird auch nur aus einem Genpool weiter vererbt.

MfG
Micha

 

[Veith]

nein weil inzucht geht von einer verpaarung aus. bei der parthenogenese sind die eier unbefruchtet.

gruß karsten

 

[ArachnoVobicA]

Hiho,

gut das sich der eigentliche Vorgang unterscheidet ist klar, aber unterscheidet sich das Endprodukt, also die Nachzucht aus Parthenogenese und Inzucht so sehr?

MfG
Micha

 

[Veith]

aber unterscheidet sich das Endprodukt, also die Nachzucht aus Parthenogenese und Inzucht so sehr?

parthenogenese kann eher mit klonen verglichen werden.
und das endprodukt unterscheidet sich halt dadurch, daß pei der parthenogenese keine vermischung mit anderem erbgut stattfindet.

beispiel,

du hast ein tier mit einer heterozygot rezessiv vererbbaren erkrankung.
bei parthenogenese bleibt die krankheit heterozygot rezessiv, bricht also nicht aus.
durch inzucht besteht die möglichkeit daß diese erkrankung eben ausbricht weil man für dieses merkmal homozygote tiere bekommen kann.

>>Hier<< nochmal die definition für inzucht aus meyers lexikon

gruß karsten

 

[ArachnoVobicA]

Hiho,

super, dank dir Karsten.

Also kann man die ganze Parthogenese Theorie auf Eis legen.

Bleibt die Frage, welche relevanten Bausteine bei Wirbellosen vererbt werden, bzw. in wie weit sich diese bei/während/nach der oder sogar auf dem Weg zur Imaginalhäutung ändern. Oder in wie weit diese auch von Umwelteinflüssen veränderbar sind?

Es scheint ja, zumindest auf den ersten und zweiten Blick, so zu sein, das Inzucht erstmal keine sichtbaren Auswirkungen auf die Nachzucht von Wirbellosen hat.
Liegt das nun daran, das die Auswirkungen einfach so tiefgreifend sind, das sie nicht entdeckt werden oder liegt es daran, das es praktisch keine Inzucht gibt, da das Genmaterial von Nachzuchten so variabel und von bestimmten Faktoren veränderbar ist, das eine Verpaarung von Geschwistern einer Verpaarung fremder Blutlinien gleich kommt?

MfG
Micha

 

[Fenriswolf]

Hallo

Ich weiss von mir bekannten Züchtern, dass sie schon über mehrere Generationen Geschwister verpaaren, ohne eine neue Blutlinie ein zu führen und hatten damit keine Probleme. Besonders gut soll es bei Poecilotheria ornata funktionieren, da die Weibchen schon sehr jung geschlechtsreif werden und somit eine verpaarung der Spiderlinge aus dem gleichen Kokon möglich ist bei gleicher haltung von 1.0 und 0.1.
Damit will ich nicht sagen dass es keine Probleme geben kann, denn das ist genau so wenig wissenschaftlich belegbar wie dass es zu problemen führt.

Grüsse

 

[Spinnifex1]

Besonders gut soll es bei Poecilotheria ornata funktionieren, da die Weibchen schon sehr jung geschlechtsreif werden und somit eine verpaarung der Spiderlinge aus dem gleichen Kokon möglich ist bei gleicher haltung von 1.0 und 0.1.

... das zeitgleiche Erreichen des Adultstadiums beider Geschlechter dürfte für alle Vogelspinnen gelten, zumindest für die im Terrarium gehaltenen Arten. Ich weiss aus eigener Erfahrung bzw. Beobachtung der Tiere von Bekannten und Freunden, genau, dass es bei Poecilotheria, Aviculariinae, Psalmopoeus, Tapinauchenius und Brachypelma definitiv der Fall ist. Wenn die Tiere in der Natur zeitgleich adult werden, garantiert niemand dass es nicht zu Inzucht kommen kann.

Volker von Wirth hat im Haustierforum von Xenesthis berichtet, die mit mehreren Generationen in der Höhle des Muttertiers leben. A. minatrix kommt bekanntlich in Kolonien vor, wie auch Holothele und einige andere Zwergvogelspinnen (z.B. P. scrofa). Dort dürfte Inzucht eher die Norm als die Ausnahme sein. Ich gehen sogar davon aus, dass die Tiere einer relativ dichten Population prinzipiell eng miteinander verwandt sind. Anderenfalls wäre nur denkbar, dass die adulten Männchen auf der Suche nach Partnerinnen sehr weit wandern.


Gruss Claudia