Weibchen zum Männchen

[Mystic2]

Hi,

mein Kumpel hat seine erste wahrscheinlich erfolgreiche Paarung vollbracht.Mit 2 Roseas.Er hat aber,auf Rat von unserem Händler,das Weibchen zum Bock gesetzt.Er meinte es verlief absolut problemlos und so schnell,das sich die Spinnen erst gar nicht mit dem Abklopfen abgegeben haben.Jetzt meint der Händler, das es bei den meisten Spinnen die beste Methode wär?Was meint ihr?

Könnt ihr oder wollt ihr nicht antworten?

Na dann nicht,hab grad bei meiner erste erfolgreichen Paarung zugesehen.Hab das Weibchen zum Bock.Verlief absolut problemlos.Bis zum nächsten mal :wink: .

Gruß René

 

[Mystic2]

Also will denn niemand nochmal über dieses Thema diskutieren.Komm grad von nem Kumpel,hab bei ihm Vagans verpaart,wieder das Weibchen zum Männchen.Klappte wieder wunderbar.Bei welchen Arten würdet ihr mir davon abraten?

Gruß René

 

[sebo]

hi!

normalerweise setzt man den bock zum weib...

 

[Mystic2]

Das ist es ja gerade.Deshalb liegt mir auch so viel daran darüber zu diskutieren.Überall les ich man soll den Bock zum W setzen.In einem Buch stand sogar niemals umgekehrt! Mein Händler hat es mir und Kumpels aber genau andersrum empfohlen.OK,B.vagans und G.rosea sind vielleicht zu friedliche Arten um das genauer zu beurteilen, deshalb fragte ich den Händler auch ob das generell so sei.Er meinte,daß er nur bei sehr aggresiven Arten den Bock zum W setzt(nähere Angaben hat er nicht gemacht),aber das wären Ausnahmefälle.
Die Begründung:
Setzt man das W zum Bock,hat er Heimvorteil.D.h.er Bock befindet sich in einem ihm vertrauten Terri und steht somit nicht so unter Stress wie beim konventionellen Verfahren.Das W widerrum befindet sich in einer ihr fremden Umgebung.Sie wird also im Normalfall etwas vorsichtiger sein.Der Bock seinerseits ist ja wohl immer vorsichtig.So nähert er sich langsam dem Weibchen und man kann an Hand ihrer Reaktion den Paarungserfolg wohl etwas "abschätzen".Im umgekehrten Fall(Bock zum W) hat man wohl wenig Chancen den Bock vor einem paarungsunwilligem W zu retten.Sie wird aus ihrer Höhle stürzen(Sie kennt sich ja aus,er nicht) und den armen Bock vertilgen(er weiss ja noch nicht mal wohin er sich retten könnte).
Wie der Händler schon sagte ab einer bestimmten aggresiven Art(wahrscheinlich jene die nach allem hacken was in ihre Nähe kommt,egal wo und wann) läßt die Erfolgschance dieser Methode nach.

ALSO:Hat noch jemand Erfahrung(gute oder schlechte) mit dieser Methode gemacht?Oder was haltet ihr allgemein davon?

Gruß René

 

[Ferdinand1]

Oder was haltet ihr allgemein davon?

ich eigentlich garnix, denn in der Natur ist es nun mal so, dass sich die Böcke auf die Suche nach paarungsbereiten Weibern machen - und nicht umgekehrt !

D.h. für mich, dass die Weiber bei Deiner Verpaarungsvariante eigentlich jene sind, die gestresst sein müssten; die Böcke sind instinktiv darauf "programmiert" sich auf fremdes Terrain begeben zu müssen, also sollte sich der Stressfaktor für die in Grenzen halten !?

LG, Ferdinand

 

[Spinnifex1]

Hallo Rene,

es gibt auch die Möglichkeit, beide Tiere in baugleichen Terrarien unterzubringen, und diese bei der geplanten Paarung mit geöffneten Frontscheiben gegeneinander zu stellen. Zwei Nachteile hat das Konstrukt aber:
- Baumbewohner Böcke können oben durch den Schlitz entkommen, wenn du vergisst, eine der Frontscheiben darauf zu legen,
- du kannst nicht eingreifen, wenn es heikel wird.

Ich setze meine Böcke zu den Weibern und verpaare bei geöffneten Frontscheiben. Anschliessend springt der Bock gerne nach vorne heraus. Man kann auch die Behausungen beider Tiere eine Woche lang nebeneinander stellen, um zu testen, ob das Weib auf seine Wanderungen mit Trommeln reagiert. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn sie ihn angreifen will, wird sie das so oder so tun, auch wenn sie noch so paarungsbereit ist!

Gruss, Claudia

 

[Mystic2]

Hi Claudia,

der Paarungsunwille wäre ja bei der Methode W zum Bock besser zu erkennen.Das W würde ja nicht auf Trommeln o.ä. reagieren.Jetzt weiss ich nicht,ob der BOck sich von ihrem Unwillen irritieren lassen würde.Ich mein,könnte es sein das er dennoch eine Paarung durchziehen will?Auch ohne Reaktion des W?

Gruß René

 

[Christoph R.]

OFF TOPIC

ob der BOck sich von ihrem Unwillen irritieren lassen würde.Ich mein,könnte es sein das er dennoch eine Paarung durchziehen will?Auch ohne Reaktion des W?

??? Selbsbefriedigung.

LG Christoph

 

[Spinnifex1]

Hallo Rene,

lies doch bitte in dem Zusammenhang mal >> diesen Beitrag << von Boris STRIFFLER zum Thema "Weibchen ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung verpaaren".

Mein grosses P. irminia Weibchen hatte im übrigen sehr viel Lust auf den Bock, und zwar ganz und komplett. Sie hat getrommelt, hingehalten und den kleinen Stümper (der seinerseits nicht die Bohne getrommelt hat) mal fummeln lassen, bis er sie zwecks Insertion grob vom Ast schubste (zu Deutsch: er stiess zu anstatt diese "schiebenden" Bewegungen zu machen wie ich sie von Avicularia Böcken kenne, und unterliess auch das Betrillern). Sie wurde zwar fuchtig, hielt aber trotzdem nochmal hin. Er langte etwas geschickter zu, inserierte und wollte flüchten. Bei Madame ging die Liebe aber leider durch den Magen und sie bekam zwei seiner Hinterbeine zu fassen. Selbige wurden von ihr gierig verspeist und die Reste am nächsten Morgen säuberlich auf der Lüftung abgelegt :?

Jetzt verrat mir doch bitte mal, wie man so etwas verhindern kann, indem man das Weib zum Bock setzt? Ich kann mir das nicht vorstellen! Sein Becken ist zwar übersichtlicher eingerichtet, regelrecht spartanisch, damit Spermanetze gefunden werden (was aber bei mir fast nie klappt), daher könnte er nicht in die geschlossene Korkröhre des Weibchens flüchten und ihr dort zum Opfer fallen... aber trotzdem sehe ich nicht den Sinn in deinen Angaben. Laut Boris würde das Weib die Paarung ja evtl. sogar verweigern, obwohl sie grundsätzlich in Stimmung wäre.

Mit Ferdinand mal ganz praktisch gesprochen: Er ist doch sowieso auf Freiersfüssen unterwegs, sie hingegen müsste gegen ihren Willen aus der Röhre gezerrt werden und ist dann dem entsprechend gestresst. Ob sie den Stress ggf. am Bock auslassen würde? Ich will gar nicht daran denken, wie lange meine Psalmopoeus Damen eine Drohstellung innehalten können, und wie schnell sogar das einjährige P. pulcher Weib zuschnappt, von von einer ansonsten friedlichen A. versicolor, bei der du damit wahrscheinlich gar nicht rechnen würdest, mal abgesehen. Der Unsicherheitsfaktor wäre mir einfach zu hoch.

Gruss, Claudia

 

[Mystic2]

@ Christoph:
Lol.Ich mein natürlich ob er dennoch versuchen würde das W zu "bespringen":Würd ihn ja wahrscheinlich das Leben kosten.

@Claudia:
Das ich nicht hundertpro von meiner Handlung überzeugt bin,sollte sich ja allein in diesem Thread widerspiegeln.Jetzt hat das schon 2 mal vorzüglich geklappt(soweit ich das beurteilen kann) und mein Händler hat nach eigenen Angaben die meisten seiner über 200 Verpaarungen mit dieser Methode durchgeführt.Wie weit ich das glauben kann weiss ich natürlich nicht.Er ist bei uns in der Stadt halbt nur als der Verrückte mit lauter "VIecher im Keller" bekannt. Der Alte(ich schätz ihn mal auf45-50 Jahre) hat auch schon 20 Jahre mit dem Thema zu tun(Stephan Divivier).
Ich will auf keinem Fall sagen das er mehr weiss wie ihr(ich hab en Heidenrespekt vor euerm Wissen!!!),aber ab jetzt hab ich glaub nicht mehr genug Erfahrung um weiter zu diskutieren.Ich will keinen Müll reden,sondern Erfahrungen sammeln um vielleicht mal über Fakten reden zu können.So jetzt les ich mir mal den von dir verlinkten Thread durch.

Gruß René

 

[Spinnifex1]

Ich will auf keinem Fall sagen das er mehr weiss wie ihr(ich hab en Heidenrespekt vor euerm Wissen!!!)

... mein Erfahrungswissen auf diesem Gebiet ist noch sehr begrenzt. Da wissen diverse andere Leute in der Tat mehr. Zudem halte ich mich bei heiklen Dingen, wie der Aufzucht von empfindlichen Spiderlingen und eben Verpaarungen, gern an den Rat erfahrener Menschen, mache das sozusagen "nach Vorschrift" und bin wenig experimentierfreudig. Immerhin handelt es sich bei Vogelspinnen um Lebenwesen mit einem Recht auf artgemässe Behandlung. Wenn mir da jemand sagt, er habe mit der und der Methode 10 Jahre lang Erfolg gehabt, bin ich die Letzte, die zu Tierversuchen neigt

Gruss, Claudia

 

[Mystic2]

Mmmh,dann werd ich doch auch mal den Bock zum W setzen.Mal "vergleichen".Für mich machen bis jetzt beide Methoden Sinn, obwohl meine unnatürlich ist.Ich werd auch noch mal mit´m Händler reden,bei welchen Arten er die normale Verpaarung durchzieht.

Gruß René

P.S. Könnt ja sein das er grad bei Psalmopeus Arten die normale Methode anwendet?...