Am Sonntag habe ich mich entschlossen meiner Chromatopelma-Dame ihren Kokon wegzunehmen, weil sie schon über 6 Wochen drauf saß. Ich habe zunächst das Holz/Kork entfernt und das Gespinst geöffnet. Den Kokon hatte sie schützend unter ihrem Körper. Mit einer langen Pinzette habe ich den Kokon ergriffen und zunächst versucht selbigen vorsichtig unter ihren Beinen hervorzuziehen. Schließlich hab ich den Kokon angehoben, wobei sich das Weib mit allen 8 Beinen an den Kokon klammerte und sich zusätzlich in diesen verbiss. Mit einer weiteren Pinzette gelang es mir das Tier vorsichtig und
langsam vom Kokon zu lösen. Erst einmal vom Kokon getrennt zog sie sich auch rasch in ihre lädierte Wohnhöhle zurück. Um sie nicht unnötig zu stressen legte ich einen leeren Kokon in ihr Gespinst. Als ich wenige Stunden später das Terri des Muttertieres säubern und mit
frischem Trinkwasser versorgen wollte, sah ich wie mein Weibchen mit angezogenen Beinen an der Frontscheibe des Terris lag, also in der typischen
Haltung von toten/sterbenden Spinnen. Sofort habe ich das Tier in eine größere Faunabox umgesetzt, wobei sie sich zu dem Zeitpunkt noch zur Wehr
setzte. Die eine Hälfte trocken die andere gut feucht, habe ich sie zunächst in den Wassernapf gesetzt, den sie jedoch umgehend verließ, jedoch nur unter
größter Anstrengung. Sie hat sich immer mal wieder wenige Zentimeter bewegt, ist jedoch 2 Tage später, also heute, verstorben.
Volker von Wirth hat so etwas (ähnliches) selbst erst einmal und ein weiteres Mal bei einem Bekannten erlebt. Allerdings bei einer asiatischen
Art. Diese stellte sich senkrecht auf (Drohstellung) und fiel Augenblicke später tot um. Die einzige sinnvolle Erklärung ist unserer Ansicht nach dass das Tier durch die Störung so sehr gestresst wurde dass es eine Art Schock erlitt der so was wie einen Kreislaufzusammenbruch herbeiführte der zu diesen ungewöhnlichen Symptomen und letztendlich zum Tod führte. Wäre das Tier krank oder stark geschwächt gewesen hätte es sonst wohl kaum Minuten vorher noch massiv den Kokon verteidigen können. Volker nimmt seinen Tieren grundsätzlich den Kokon weg, hat sonst aber vergleichbares noch nie erlebt oder gehört....